Ein Beispiel für ein männliches Substantiv:
ein Jahr - einige Jahre - das Jahr - die Jahre
un an - nişte ani - anul - anii
Ein Beispiel für ein weibliches Substantiv:
ein Problem - einige Probleme - das Problem - die Probleme
o problemă - nişte probleme - problema - problemele
Und dann verwenden die Rumänen nie Personalpronomen. Statt: "Ich fahre in die Stadt." heißt es nur "Fahre in die Stadt." Ich muss also wirklich jedes Verb durchdeklinieren können. Das erinnert mich doch sehr an früher. Auch jetzt müsste ich eigentlich jeden Tag Vokabeln pauken. Hausaufgaben gibt es natürlich auch noch. Ich verbringe also gerade viel Zeit mit Sprache lernen. Ich hoffe, dass sich das in ein paar Wochen auch wirklich anwenden lässt. Mit den paar Sätzen, die ich nun beherrsche, gewinne ich aber meist schon die Herzen der Rumänen (sie sind aber auch wirklich wohlwollend :-)).
Freitags bin ich für ein paar Stunden im Casa Agar. Das Casa Agar gehört zu der Organisation "Touched Romania", die es zu ihrer Aufgabe gemacht hat, alleinerziehenden Müttern und ihren Babys zu helfen, bzw. Kindern ohne Eltern, indem sie...
1....sich um die Nöte von Neugeborenen und verlassenen Kindern kümmern, die in den Säuglingsstationen und Kinderheimen von Bukarest leben.
2. ... bei der Suche und Vermittlung von Kindern und verantwortungsbewussten Pflegefamilien helfen und die Familien in dieser Pflegezeit unterstützen.
3. ... einen Wohnraum im Casa Agar (Hagar Home Maternal Center) bieten. Das Haus unterstützt alleinerziehende Mütter auf vielen verschiedenen Ebenen, damit diese sich um ihre Kinder kümmern, anstatt sie in einem Kinderheim abzugeben. So wird versucht, die Zukunft dieser Mütter und ihrer Kinder zu verbessern.
Dort bin ich nun jeden Freitag und helfe mit bei dem was anfällt. Babys füttern, mit ihnen spielen, sie im Arm halten, im Haushalt mithelfen (bügeln, aufräumen...), den Schulkindern von ehemaligen Bewohnerinnen, die zur Nachmittagsbetreuung kommen, bei den Hausaufgaben helfen (soweit das sprachlich möglich ist), mit ihnen basteln, spielen... oder mich einfach mit den Müttern, die dort leben unterhalten und etwas Zeit mit ihnen verbringen.
Der Name Casa Agar leitet sich übrigens von Hagar ab, der Magd von Abraham und Sarah, mit der Abraham den gemeinsamen Sohn Ismael hatte. Da Sarah schon alt war und meinte keine Kinder bekommen zu können, beschlossen sie und ihr Mann, dass Abraham mit Hagar einen Nachkommen zeugen sollte. Sie wollten der Verheißung, die Gott ihnen gegeben hatte (dass Abraham so viele Nachkommen, wie Sterne am Himmel haben würde) ein bisschen nachhelfen. Nachdem Hagar schwanger wurde, behandelte sie ihre Herrin Sarah herablassend. Sarah wollte sich rächen, doch Hagar floh in die Wüste. Dort sprach Gott zu ihr und sagte ihr, das sie zurück zu Sarah als ihre Magd gehen solle. Gott versprach ihr, sich um sie zu kümmern. (Eine spannende Geschichte, nachzulesen in der Bibel, 1. Mose Kapitel 15-17)
Dann werde ich ab dieser Woche einen Schwangerschafts-Gymnastik-Kurs in rumänischer Sprache besuchen - Sport und Sprache lernen/anwenden in einem :-).
Dazu kommen natürlich noch die normalen häuslichen Tätigkeiten. Erwähnenswert ist da eigentlich nur das Einkaufen. Denn das kann hier gut und gerne auch mal 2-3 Stunden in Anspruch nehmen, je nach Verkehrslage. Alles andere unterscheidet sich ja nicht wirklich von einer Wohnung in Deutschland, außer dass wir jetzt den Luxus einer Spülmaschine genießen.
Donnerstags treffen Christian und ich uns abends mit unserer internationalen Smallgroup der Gemeinde und sonntags besuchen wir dort den Gottesdienst. 1-2x pro Monat helfe ich beim Kindergottesdienst mit, was mich doch sehr an meine frühere Tätigkeit als Grundschullehrerin, erinnert.
So hat sich meine Woche nun doch schon recht abwechslungsreich gefüllt und ich genieße meist die ruhigen Zeiten, die sich ja von alleine bald ändern werden.
Da ich zu diesem Beitrag kein passendes Foto gefunden habe, sind hier zwei von uns im winterlichen Bukarest beim Spaziergang über einen zugefrorenen See.
Und so sahen die Gehwege bis vor 1 Woche noch aus. Geräumt wurde hier eigentlich nicht. Mit der Zeit bildet sich dann schon ein Trampelpfad. Und darunter die Räumkommandos (in gelb-orangenen Farben). So werden Arbeitsplätze geschaffen.